Windows 7 tunen und optimieren

Egal ob neu gelieferter Pc oder vorhandener Computer auf Windows 7 umrüsten, Optimierung ist für ein dauerhaft stabiles System das A und O.

Das Windows Logo mit einem Heiligenschein

image by: microsoft.com

Doch nachträgliche Einstellungen bringen oft nicht mehr den gewünschten Erfolg (oder sind mit viel Arbeit verbunden). Besser wäre es direkt am Anfang gewisse Einstellungen durchzuführen um zukünftig keine Probleme mit dem Betriebssystem zu haben.

Grundlegend ist zu beachten

Als erste goldene Regel für die Optimierung des Systems ist es, diese nicht gleich wieder zu verspielen. Das kann durch allerhand Tools und unnüzte Programme (die sich im Hintergrund installieren) hervorgerufen werden. Das nachträgliche Deinstallieren gestaltet sich dabei als besonders aufwändig, da sich die Software überall im System festsetzt.


Die Lösung: Besonders bei frei zugänglicher Software sollte vor der Installation darauf geachtet werden das genau diese Programme den Weg nicht ins System finden. Oft werden wärend der Installation unter "Erweiterte Eigenschaften" diese überflüssigen Programme angezeigt, die dann durch ein kurzes Löschen des Häkchens nicht mehr ins System kommen. Also beim Installieren von Programmen nicht einfach blind "Weiter" klicken.


Die 2. goldene Regel bezieht sich auf die Leute, die ihren Computer selbst mit einem Betriebssystem versehen wollen. Gleich am Anfang der Windows Installation sollte man eine 2. Partition einrichten (dabei sollte die Systempartition min. 80 GB groß sein). Diese trennt die angegebene Größe von der Restlichen. Das Ergebnis sind 2 Festplatten in einem. Durch diese Partitionierung kann das Betriebssystem von normalen Anwendungen getrennt werden. (Als Installationspfad für zukünftige Programme sollte dann auch die 2. Partition ausgewählt werden).


Die 3. goldene Regel bezieht sich auf das Deinstallieren von Programmen. Mit dem Löschen der Datei, worin sich die Anwendung befindet, ist es nicht getan. Programme haben überall im Computer kleine Dateien versteckt die sich (oft) nur durch eine Deinstallation löschen lassen. Von daher ist es ratsam, das Windows eigene Deinstallationsprogramm zu nutzen. Das findet man unter "Systemsteuerung/Programme/Programme und Funktionen". Dort kann man das gewünschte Programm auswählen und entfernen.

Nun zur Optimierung

Beim ersten Start von Windows sollte man direkt die Updates von Windows 7 herunterladen und installieren. Das ist wichtig um mit dem System arbeiten zu können. Updates beheben Fehler aus dem System. Auch Programmabläufe von Windows werden dadurch nachträglich verbessert. Erst wenn Windows auf dem neusten Stand ist, können weitere Optimierungen vorgenommen werden.

Anlegen einer Ordnerstruktur

Das erste was man machen sollte ist eine Ordnerstruktur aufzubauen. Windows-Standard Ordner wie z. B. Dokumente, Musik, Videos etc. Speichern alle Daten auf die Systemfestplatte. Das mag bei einem frisch aufgesetzten Computer nicht tragisch zu sein, doch später kann jedes Gigabyte auf der Systemfestplatte entscheidend sein. Das Umtragen der Pfade ist keine Hexenkunst. Einfach ein rechts Klick auf Dokumente "Eigenschaften/Ordner hinzufügen/ als Speicherort festlegen". Das macht man mit allen Ordnern und schon lagert man diese Dateien auf das gewünschte Ziel um. Falls der Computer über 2 Partitionen oder 2. Festplatten verfügt, bietet es sich an, den Pfad dorthin zu legen. Falls kein 2. Medium zur Verfügung steht, bleibt dem Nutzer nicht anderes übrig als die Struktur so zu belassen.

Zeitmanagement

Es gibt Software, die ab einer bestimmten Uhrzeit anfangen zu arbeiten. Diese Programme können den Computer im laufenden Betrieb ziemlich herunterziehen. Beispiele hierfür sind z.B. die Windows Update-Funktion und die Sicherung (auch Antiviren-Programme). Deshalb ist Planung wichtig. Verlegt man die Update-Zeiten auf 21 Uhr und die Virensuche auf morgens, hat man in der Zwischenzeit keine Probleme mit einem stark verlangsamten System. Die Durchführung von dem Windows-Update lässt sich unter: "Systemsteuerung/System und Sicherheit/ Windows Update/autom. Updates aktivieren und deaktivieren" einstellen. Unter dem gleichem Punkt "System und Sicherheit/Wartungscenter" lässt sich auch der Zeitraum der Windows-Sicherung definieren.

Verzicht auf Widgets

Widgets sind ähnlich wie Apps, kleine Applikationen die direkt auf dem Desktop ausgeführt werden (z. B. eine Zeigeruhr). An sich sind Widgets etwas feines, doch verbrauchen sie eine Menge Leistung von dem Computersystem, da sie ständig am arbeiten sind. Widgets können durch einen einfachen Klick auf das rechts oben liegende X beendet werden. Nun geht es ins Eingemachte

"msconfig"

Nachdem alles eingestellt und aktualisiert wurde, geht man etwas tiefer in das Windowssystem. Der Befehl msconfig zeigt auf welche Programme beim Start ausgeführt werden (ebenso wie die laufenden und beendeten Dienste etc.). Diese lassen sich dann auch verwalten (verändern, ein und ausschalten). Um auf dieses Menü zu kommen muss man auf "Start/Ausführen (oder die Suchleiste verwenden)" dort gibt man "msconfig" ein und nach einem kleinen Hinweisfenster öffnet sich auch schon die Systemkonfiguration. Hier sollte man nicht unbedacht herumklicken, da auch hier empfindliche Einstellungen gemacht werden können, wodurch das System Fehler bekommen kann.

msconfig "Systemstart"

Nachdem sich das Fenster geöffnet hat klickt man auf die Option "Systemstart". Hier werden nun alle Programme angezeigt die gleich beim Hochfahren des Pcs mitladen. Hier sollte man möglichst alle deaktivieren, denn alle hier aufgeführten Programme können manuell gestartet werden. Programme im Systemstart zu belassen macht nur Sinn, wenn diese auch direkt nach dem Start verwendet werden (Office im Büro).

msconfig "Dienste"

Dienste sind im Vergleich zum Systemstart mit noch höherer Vorsicht zu genießen. Dienste sind dauerhaft aktive Programme die selbstständig den Betrieb aufnehmen und anschalten. Hier finden sich einige Microsoft-Dienste wieder die abgeschaltet werden sollten, um den Betrieb zu beschleunigen. Vorsicht: Bei dem Aktivieren und Deaktivieren von Diensten kann es zu späteren Fehlern kommen (z.B. Bei der Verwendung eines Netzwerkspeichers)

Für alle Computer
Dienst Deaktivieren, wenn...
Tablet PC-Eingabedienst kein Tablet-PC genutzt wird
Fax kein Fax benötigt wird
Windows Media Center-Empfängerdienst kein TV oder Radio über das WM Center verwendet wird
Windows Media Center-Planerdienst kein TV oder Radio über das WM Center verwendet wird
Windows Media Player Netzfreigabedienst keine Anbindung des WMP in das Netzwerk besteht
Anmeldedienst Außerhalb eines Firmenbunds
CNG-Schlüsselisolation keine Verschlüsselung verwendet wird
Routing- und RAS keine Internetfreigabe verwendet wird
Remoteregistrierung kein Fernzugriff auf ein anderen Computer besteht
Adaptive Helligkeit kein Helligkeitssensor verwendet wird
Erkennung interaktiver Dienste keine interaktive Benutzerbenachrichtigung gebraucht wird
Windows-Fehlerberichterstattungsdienst kein Problembericht an Microsoft gesendet werden soll
Unterstützung in der Systemst. u. Lösungen für Pr. kein Problembericht an Microsoft gesendet werden soll
Telefonie keine Telefonie verwendet wird (Skype o.ä. geht auch ohne)
Verbessertes Windows-Audio und Video-Streaming kein Medium gestreamt wird
Anschlussumleitung nicht mit einem Terminal gearbeitet wird
Computer ohne Drucker
Dienst Deaktivieren, wenn...
Druckwarteschlange kein Drucker verwendet wird
Server keine Druck- und Dateifreigabe im Netzwerk erforderlich sind
Server für Threadsortierung keine Druck- und Dateifreigabe im Netzwerk erforderlich sind
Computer ohne Netzwerk (jedoch mit Internet)
Dienst Deaktivieren, wenn...
Heimnetzgruppen-Anbieter kein Heimnetzwerk verwendet wird
Heimnetzgruppen-Listener kein Heimnetzwerk verwendet wird
SNMP-Trap kein Heimnetzwerk verwendet wird
SSTP-Dienst kein VPN-Tunnel verwendet wird
RAS-Verbindungsverwaltung keine VPN-Verbindung besteht
IKE- und AuthIP IPsec-Schlüsselerst.module keine VPN-Verbindung besteht
Computer ohne WLAN
Dienst Deaktivieren, wenn...
Automatische WLAN-Konfiguration der PC kein WLAN hat
Peernetzwerk-Gruppenzuordnung wenn kein Peer-Netzwerk verwendet wird
Peernetzwerkindentitäts-Manager wenn kein Peer-Netzwerk verwendet wird
Peer Name Resolution-Protokoll wenn kein Peer-Netzwerk verwendet wird
Bluetooth-Unterstützungsdienst keine Bluetooth-Geräte verwendet werden

"regedit"

Nachdem die Einstellungen bei "msconfig" durchgeführt wurden, kommt man zum Herzen des Betriebssystems. Der Befehl "regedit" öffnet die Registry (Ansammlung von Werten und Pfaden zu allen Programmen und Diensten). Hier ist besondere Vorsicht geboten denn die Gefahr, hier einen Fehler zu machen ist groß. Da dieser Bereich auch Windows wichtige Werte enthält kann man mit einem falschen Klick das System zerstören. Von daher sollte man nach dem Öffnen des Editors eine Sicherung machen (Datei/exportieren).

Optimieren von Menüs und Miniaturansichten

Im Registrierungs-Editor klicken Sie sich nun zum Schlüssel „HKEY_CURRENT_USER/Control Panel/Desktop“ ändern zunächst beim Wert „MenuShowDelay“ die Anzahl auf „0“ (Standardwert 400). Weitere Veränderungen sollten bei dem Schlüssel „HKEY_CURRENT_USER/Control Panel/Mouse“ vorgenommen werden. Unter dem Punkt „MouseHoverTime“ sollte der Wert ebenfalls auf "0" gestellt werden. Nun benötigen Menüs und Miniaturansichten 0 Millisekunden zum Öffnen.

Grundoptimierung erfolgt

Nachdem man die ganzen Einstellungen getätigt hat, kann das Betriebssystem wie gewohnt genutzt werden. Doch man sollte immer eine gewisse Ordnung auf dem PC bewahren. Es ist wichtig zu wissen welche Programme auf dem PC laufen und wofür man sie benötigt. Überflüssige Programme die aus versehen installiert werden, müssen umgehens entfernt werden, damit die Leistung auch bestehen bleibt. Auch die Auslagerung und das Sortieren der Daten trägt einen großen Teil zur Stabilität bei. Tipp: Hier noch ein paar Verhaltensregeln um das Windows langfristig ohne Probleme nutzen zu können.

  • Nicht alles auf den Desktop lassen Jede Datei auf dem Desktop reserviert sich ein stück des Arbeitsspeichers. Ein "zugebombter" Startbildschirm braucht viel länger um verarbeitet und angezeigt zu werden.
  • Ein Antivirus-Programm reicht aus Viele Leute vergessen nach dem kauf und installieren des Betriebssystems die vorhandene Testversion des vorinstallierten Antivirus-Programms zu löschen und installieren einfach ein 2. darüber. Davon ist abzuraten, da sich Antiviren-Programme gegenseitig blocken und behindern können. Für die Systemleistung heißt es auch nichts Gutes wenn im Hintergrund 2 Programme die Festplatten durchsuchen.


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